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Chronologie eines Projekts


  • Herbst 2012: grundsätzliche Entscheidung, die in analoger Form oder auf physischen Datenträgern digital vorliegenden audiovisuellen Medien der SULB bestandserhaltend und möglichst zukunftssicher zu konvertieren. Begrenzt bleiben sollte dies auf die besonders bedeutsamen und dem spezifischen damaligen Bestandsprofil der SULB entsprechenden Sammlungen, also die Medien mit Bezug zur Saarregion ("Regionalia" / "Saarlandica") und zur wissenschaftlichen Fachdisziplin Psychologie.

  • November 2012: Abfrage und Export der Metadaten audiovisueller Medien aus dem Bibliothekssystem LIBERO
    Abgefragt wurden die LIBERO-Medientypen (in Klammern Erläuterung und Anzahl):
    AUDIO (Tonkassette, 1108)
    CD (Audio-CD, 393)
    CROM (Daten-CD, 1294)
    DISK (Diskette, 6)
    DVDA (Audio-DVD, 11)
    DVDR (Daten-DVD, 53)
    DVDV (Video-DVD, 266)
    SCHALLPL (Vinyl-Schallplatte, 39)
    VIDE (magnetische Videokassette, 239)
    Diese Medientypen speisen sich aus den Angaben spezifischer MAB-Felder, die beim Import in LIBERO-Medienarten übertragen werden, bauen also auf kollektiven Festlegungen der Inhalteersteller und der SWB-Katalogisierer auf
    => keine Festlegung der SULB
    Ergebnis: 3409 Medieneinheiten aller Sachgebiete
    (mit rudimentären bibl. Daten, aber Katalog-IDs zur Kontrolle)
     
  • November / Dezember 2012: Zuweisung der erhobenen Medieneinheiten zum Fach-/Sachgebiet "Saarlandica" oder "Psycholgie" durch die Fachvertreter der SULB Dr. Reinhold W. Weber und Eva Elisabeth Kopp (=> Spalte in Exceltabelle)
     
  • Januar 2013: Erstellung einer Access-Datenbank mit den exportierten Daten, dem hinzugefügten Sachbezug und fünf Bearbeitungsstatus der Medien:
    1. Bestellt
    • 2. Ausgehoben / an der Digitalisierungsstation
    3. Digitalisiert
    • 4. Qualitätskontrolle durchgeführt
    • 5. Abgeschlossen
     
  • November 2012 - Februar 2013: Aufbau von vier PC-Digitalisierungsstationen und einem Kontrollarbeitsplatz in der SULB-IT.
    Erfassungsgeräte:
    • eingebaute DVD-Player
    • USB-Plattenspieler
    • USB-Tapedeck
    • Videotape mit Composite-out-Schnittstelle
    • USB-Videograbber von Pinnacle (Dazzle)
    Erfassungssoftware:
    • Audacity für analoge Audioquellen (Audio-CDs, Audio-Kassetten, Schallplatten)
    • Pinnacle-Studio für analoge Videos
    • Infra Recorder: VIDEO-ISOs aus Video-DVDs
    Audiograbber: WAV-Dateien aus Audio-CDs
     
  • Januar bis Februar 2013: Technisch-sachliche Festlegungen. Klärung, Abstimmung und Festlegung der langzeiterhaltungsfähigen Formate
    • mit dem Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ)
    mit dem Landesarchiv Baden-Württemberg
    • auf der Grundlage von Fachpublikationen v.a. des Nestor-Kompetenznetzwerks, z.B. Andrea Oermann u.a.: Vertrauenswürdige und abgesicherte Langzeitarchivierung multimedialer Inhalte. [Frankfurt am Main] : Nestor [c/o Die Dt. Bibliothek], 2009 (Nestor-Materialien ; 14)

    Anmerkung T. Kees: Die Empfehlungen von Kollegenseite waren im Jahr 2013 sehr vage, man erhielt keine wirklichen Handlungsvorgaben. Konkrete Dateiformate oder gar Multimedia-Codecs wurden nicht genannt. Auch die Fachveröffentlichungen bewegen sich in diesen Fragen im Ungefähren und beschränken sich nicht selten auf banal-allgemeine Festellungen. Daher hat die SULB-IT folgende Festlegungen getroffen, die hier für relativ zukunftssicher gehalten werden. Spätere Konversionen sind ohnehin unvermeidlich, mit diesen Dateientypen und Multimedia-Codecs aber vermutlich problemlos zu bewerkstelligen

    Festlegungen

    Audio-Dateien (wav-Format):
    Quelle: Datei-Rip aus digitaler Audio-CD
    oder Aufnahme über Audacity (analoge Audio-Kassette, Schallplatte)
    – Codec: PCM S16 LE (s16l)
    – Channels: Stereo

    Sample rate: 44100 Hz
    – Bits per sample: 16

    Video-Dateien (avi-Container):
    Quelle: Aufnahme über Pinnacle-Studio (analoge Video-Kassette)
    Videostream
    :
    – Codec: DV Video (dvsd)
    – Resolution: 720x576

    Frame rate: 25
    – Decoded format: Planar 4:2:0 YUV
    Audio-Stream:
    – Codec: PCM S16 LE (aravv)
    – Channels: Stereo

    Sample rate: 48000 Hz
    – Bits per sample: 16


    CD- und DVD-Datenträger:

    Von diesen bereits physisch vorhandenen digitalen Datenträgern wurde sicherheitshalber und zur flexibleren späteren Verwendung immer ein Dateiträgerabbild nach ISO-9660 Standard mit Joliet-Dateisystem angefertigt (Ausnahme: reine Audio-CDs, deren Audio-Inhalte in WAV-Dateien extrahiert wurden, s.o.)
    Enthalten sein können in den ISO-Images also sowohl Computerdaten (inkl. Installationsdateien für Programme) als auch multimediale Inhalte wie DVD-Videos mit deren spezifischen Dateiformaten in Video_ts-Unterordnern. Diese Ordnerstruktur wurde im ISO-Abbild beibehalten, bestehende Multimediaformate (in der Regel .vob) nicht konvertiert.
     
  • März 2013 bis November 2013: Digitalisierungsphase durch zwei TVL-E3-Kräfte mit 12h/Woche unter Anleitung und Betreuung durch die SULB-IT
     
  • Abschluss November 2013: die angeforderten Digitalisate der früheren analogen audio-visuellen Inhalte bzw. die digitalen Kopien vorhandener digitaler Datenträger lagern auf einem NAS-Netzspeichersystem nach RAID-5-Standard. Das System umfasst:
    Audio-Dateien (wav-Format): 12.730 Dateien in 1.115 Verzeichnissen (= 1115 Werke)
    Video-Dateien (avi-Container): 110 Dateien
    ISO-Abbilder: 755 Dateien, davon 75 in 32 Verzeichnissen (d.h. 32 mehrteilige Werke)
    Disketten-Abbilder: eines, aber mit engagierter Zärtlichkeit erstellt
    (eine mengenmäßige Auswertung nach Sachbezug ist bis dato nicht durchgeführt worden)
     
  • ToDos und offene Fragen
    • Erstellung eines Verzeichnisses/Liste mit den tatsächlich digitalisierten Objekten (nicht alles war noch digitalisierungsfähig, v.a. die bereits vorhandenen Datenträger; ist im Prinzip enthalten in der Access-Datenbank).
    • Nachweis dieser Objekte im Katalog (?), nur intern (?)
    • Kritische Sichtung der Digitalisate im Hinblick auf Langzeitsicherungsverpflichtungen. Im Jahr 2013 bei der Festlegung der zu digitalisierenden Objekte war die SULB noch SSG-Bibliothek.
    • Wie geht es weiter, v.a. mit den Saarlandica? Nach Anschluss der Projektphase, in deren Verlauf der relevante Großteil der AV-Altmedien digitalisiert wurde, ist diese Digitalisierung abgebrochen (keine Hiwis, kein finanzielle Ausstattung, kein Geschäftsgang).
    • Überführung der dauerhaft zu sichernden Objekte (s.o.) in das IT-Hochleistungsrechenzentrum nach Karlsruhe (mit Bitstream-Preservation). Finanzierung ungeklärt. Die dauerhafte digitale Landzeitsicherung könnte über das BSZ erfolgen und günstiger sowie professioneller ausfallen als die heimische Sicherung im lokalen Rechenzentrum HIZ. Die Digitale Langzeiterhaltung (DLZA) ist aber für alle digitalen Sammlungsobjekte (SaarDOK, universaar, DSPACE, GOOBI) ungeklärt.
    • Aufbau oder Initiierung eines Streaming-Angebots (HIZ, BSZ). Dies ist für die nächsten Jahren sehr unwahrscheinlich, zudem wieder rechtliche Hürden zu bedenken sind. Prinzipiell ist ein Streaming-Angebot aber das einzig sinnvolle Nutzungsszenario. Auch bei Streaming-Plattformen können individuelle Zugangsregeln erstellt werden.